Die Schwarzen Juwelen 8: Blutsherrschaft by Anne Bishop

Die Schwarzen Juwelen 8: Blutsherrschaft by Anne Bishop

Autor:Anne Bishop
Die sprache: de
Format: mobi, epub
Herausgeber: Heyne Verlag
veröffentlicht: 2011-04-05T22:00:00+00:00


Theran lehnte sich zurück, um dem Diener, den er für einen Wucherlohn angestellt hatte, zu gestatten, seinen Teller abzuräumen.

Das Essen verlief nicht gut. Es war nicht Kermillas Schuld. Sie tat ihr Bestes, um diese Männer zu unterhalten. Es waren Kriegerprinzen, die den größten Teil ihres Lebens gleichzeitig als Jäger und als Beute im Kampf darum zugebracht hatten, von Dena Nehele zu schützen, was sie konnten. Er hätte erkennen müssen, dass diese Männer sich nicht besonders für die Unterhaltung einer einundzwanzigjährigen Frau interessierten, mit der sie nicht ins Bett gehen konnten.

Sie waren höflich. Ihre Manieren konnte er ihnen nicht zum Vorwurf machen. Sie waren sogar so höflich, Interesse zu heucheln, das sie eindeutig nicht empfanden. Für ihn jedenfalls war es eindeutig.

Und Correnes gehässige Kommentare sagten ihnen auch nicht zu. Nicht einmal in ihrem eigenen Dorf mochte man das Mädchen. In der Tat war sie sogar eine der jungen Königinnen, die die Kriegerprinzen nicht einmal ein winziges Dorf regieren sehen wollten. Dass sie versuchte, Kermilla die Aufmerksamkeit der Männer streitig zu machen – und die Tatsache, dass Kermilla den Köder schluckte und unverhohlen flirtete –, entging diesen Männern nicht.

»Kermilla hat den Königinnen der Nordprovinzen geholfen, jenen Aspekt der Kunst wiederzuerlernen, der dem Land Kraft verleiht und die Ernte ertragreicher macht«, sagte Theran und legte Kermilla sanft eine Hand auf den Arm.

Sie sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an, und einen Augenblick lang fürchtete er, sie würde etwas Unbedachtes sagen. Dann zog sie ihren Arm unter seiner Hand hervor und lächelte Ferall an.

»Ja«, sagte sie. »Es hat mich erschreckt, zu erfahren, dass meine Schwestern einen so grundlegenden Teil dessen vergessen hatten, was eine Königin zur Königin macht.«

Der Zug um Feralls Augen wurde hart.

Hastig fügte Kermilla hinzu: »Und so war ich natürlich froh, ihnen diesen kleinen Dienst erweisen zu können.«

»Du hast noch keinen Hof aufgestellt?«, fragte Ferall.

»Du alberner Mann. Natürlich habe ich einen Hof.« Kermilla schenkte ihm ein umwerfendes Lächeln. »Ich herrsche über ein Blut- und ein Landendorf in Dharo.«

»Und wer übernimmt dort die königlichen Pflichten, während du hier bei Theran zu Besuch bist?«

Wut durchzuckte Theran. Hatte Kermilla die Kritik in dieser Frage gehört?

Kermilla legte die verspielte Koketterie so leicht ab wie einen Schal und gab Ferall einen Blick auf die Königin, die hinter dem Jungmädchencharme steckte. »Dharo ist ein altes Territorium mit einem starken Netz aus Königinnen. Das Dorf, über das ich herrsche, kann einstweilen sehr gut von meinem Haushofmeister und meinem Hauptmann der Wache geführt werden. Ich werde über alle dortigen Vorgänge informiert und würde jeden Moment nach Hause zurückkehren, sollte ich dringend gebraucht werden.« Sie legte eine Hand auf Therans Arm. »Es ist nicht so, wie du vermutest, Prinz Ferall, ich vernachlässige meine Pflichten nicht. Aber ein gefestigtes Dorf benötigt nur sehr wenig Führung durch seine Königin, also habe ich angeboten, zu bleiben und Prinz Theran jede Hilfe zu gewähren, derer ich fähig bin, um den Schaden wiedergutzumachen, der seinem Volk zugefügt wurde.«

Ihre Rede wärmte Theran das Herz, aber Ferall schien weniger beeindruckt. Er warf Theran einen harten Blick zu und sagte: »Ich dachte, das sei der Grund, aus dem Lady Cassidy hergekommen ist.



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